club research am 07. März 2014

Tabus in der Forschung:
Gibt es noch verbotenes Wissen?

Programm:

Keynote:
Ulrike Felt, Univ.-Prof. für Wissenschafts- und Technikforschung, Universität Wien

Diskussion mit Ulrike Felt und:
Christiane Druml, Vizerektorin, Medizinische Universität Wien, Vorsitzende der Bioethikkommission
Karen Kastenhofer, Wissenschafts- und Technikforscherin, Institut für Technikfolgenabschätzung, ÖAW
Renée Schroeder, Univ.-Prof. für RNA-Biochemie, Max F. Perutz Laboratories, Mitglied des Rats für Forschung und Technologieentwicklung
Doris Steinmüller-Nethl, Physikerin, FEMTech-Expertin, Geschäftsführerin DiaCoating GmbH

Moderation:
Birgit Dalheimer, ORF

Dieser club wurde in Kooperation mit dem Ministerien für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) sowie vom Rat für Forschung und Technologieentwicklung ausgerichtet.


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Wissenschaft und Forschung sind ihrem Wesen nach Überschreiter von Grenzen. Sie streben nach Neuland des Wissens und gieren nach dem Bruch mit Vergangenem. Unsere Verfassungswerke anerkennen diesen Wesenskern, indem sie die „Freiheit der Forschung“ als gesellschaftlichen Grundwert postulieren. Die Freiheit ist aber nicht schrankenlos. Die Gesellschaft beschränkt diesen Grundwert dort, wo er in Konflikt mit anderen Grundwerten gerät. Sie spricht Verbote aus und definiert Tabuzonen, die dem Wissensdrang verwehrt bleiben sollen – sei aus ethischen Prinzipien, sei es auf Basis einer Risikoabschätzung der Anwendungsfolgen neuen Wissens. Wissenschaft darf nicht alles, was sie könnte.

Wie reglementieren pluralistische Gesellschaften den Drang zu neuem Wissen? Gibt es noch verbotenes Wissen? Wo liegen Tabuzonen der Wissenschaft? Wie entscheidet die Gesellschaft darüber? Wie kommen diese Entscheidungen zu ihrer Wirkung? Durch gesetzliche Verbote? Oder diskreter durch die Lenkung von Finanzierungsflüssen? Und was bedeutet das für die Forschenden selbst? Erleben sie gesellschaftliche Tabus in ihrem Forschungsalltag? Wie weit tragen die Forschenden auch individuell moralische Verantwortung für das neue Wissen und die Wirkungen, die es entfaltet? Welche Rolle spielen dabei Ethikräte und Ethikkommissionen?

Um über diese Fragen zu diskutieren, lud Johannes Steiner in den club research.