club research am 17. Februar 2011

Von der Forschung leben:
Arbeitsverhältnisse in der Wissensproduktion

Programm:

Keynote:

Lebenskünstler oder Entrepreneur: Über das Leben und Arbeiten im heutigen Wissenschaftssystem
Ulrike Felt, Professorin für Wissenschaftsforschung, Universität Wien

Diskussion mit Ulrike Felt und:
Jörg Flecker, Geschäftsführer, Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt - FORBA
Carl Philipp Heisenberg, Gruppenleiter, Institute of Science and Technology Austria - I.S.T. Austria
Wolfgang Knoll, Wissenschaftlicher Geschäftsführer, Austrian Institute of Technology - AIT
Sigrid Wadauer, Wirtschafts- und Sozialhistorikerin, Universität Wien

Moderation:
Johannes Steiner
jost.con.sult – Kommunikationsbüro

fwf

Dieser club research wurde in Kooperation mit dem Wissenschaftsfonds FWF ausgerichtet.

Rund 54.000 Forscherinnen und Forscher verzeichnet die Statistik Austria in Österreich (wissenschaftliches Personal nach Kopfzahl auf Basis 2007). Insgesamt bieten Forschung und Entwicklung damit heute um fast 70 Prozent mehr Menschen eine Beschäftigung als noch Ende der 1990er Jahre. Darin widerspiegeln sich auch die gestiegenen Investitionen der öffentlichen Hand und der Wirtschaft in die Forschung, die Österreich den allgemein gerühmten Aufholprozess des vergangenen Jahrzehnts ermöglicht haben.

Wie aber leben Forscherinnen und Forscher von der Forschung? Ein zweiter Blick in die Statistik liefert dazu einen ersten Hinweis: In Vollzeitäquivalenten berechnet liegt die Zahl der Forschenden um 40 Prozent niedriger bei 32.000. Die Forschung ist also bei weitem kein Garant für einen Fulltime-Job. Die realen Arbeitsverhältnisse der Wissensproduktion bewegen sich denn auch in einer weiten Range: von prekären, von Förderprojekt zu Förderprojekt immer neu zu definierenden Jobarrangements über die lebenslang habilitierte Uni-Anstellung bis zum exklusiven Status des Wissenschafts-Stars mit weltweiter Reputation, dessen Marktwert - auch in der Wirtschaft und der Politik - ein Einkommen an der Pyramidenspitze garantiert.

Wie sieht denn der Arbeitsalltag von Forscherinnen und Forschern in Österreich aus? Wie hat er sich durch die Globalisierung der Konkurrenzverhältnisse verändert? Wie stellt sich das in den verschiedenen Segmenten und Institutionen der Forschung dar? Welche Karrierewege sind typisch? Wovon hängen sie ab? Was macht denn eigentlich hierzulande die Attraktivität der wissenschaftlichen Arbeit aus? Und was hat das für Konsequenzen für die Position des Forschungsstandorts Österreich in der globalen „brain circulation“?

Um über diese Fragen zu diskutieren, lud Johannes Steiner in den club research.