club research am 22. November 2010

Woran muss sich die Forschung beweisen?
Pro und kontra wirkungsorientierte Steuerung

Programm:

Keynote:

„Unser Geld wirksam einsetzen“:
Wirkungsorientierung für mehr Effizienz in der Forschungsförderung

Silvia Janik
Bundesministerium für Finanzen

Der falsche Glaube an die Messbarkeit:
Der Nutzen der Forschung lässt sich nicht über einen Kamm scheren

Wolfgang Polt
Joanneum Research

Diskussion mit Silvia Janik, Wolfgang Polt und:
Peter Riedler
AVL List
Renée Schroeder
Max F. Perutz Laboratories

Moderation:
Johannes Steiner
jost.con.sult – Kommunikationsbüro

joanneum   fwf

Dieser club fand in Kooperation mit JOANNEUM RESEARCH und dem Wissenschaftsfonds FWF statt.

„Unser Geld wirksam einsetzen“ lautet der Slogan zur laufenden Reform des Haushaltswesens in Österreich. Das Budget des Bundes soll künftig zu einem umfassenden Steuerungsinstrument ausgeformt werden, in dem der Ressourceneinsatz an messbare Wirkungen und Leistungen rückgekoppelt wird. „Wirkungsorientierte Haushaltsführung“ heißt die Devise. In Zeiten schrumpfender Budgetspielräume wird der Ruf nach vorzeigbaren Ergebnissen und Erträgen als Rechtfertigung für öffentliche Interventionen aber schon jetzt zunehmend lauter artikuliert: Staatliche Förderungen müssen sich da gegenüber alternativen Ausgaben durch den Nachweis ökonomischer und gesellschaftlicher Renditen rechtfertigen. Wer raschere Wirkung verspricht, hat da bessere Karten.

Was aber bedeuten diese Entwicklungen für Wissenschaft, Forschung und Innovation? In der akademischen Forschung verfolgt man sie mit Besorgnis und wachsender Unruhe, folgt doch die Grundlagenforschung ihrer eigenen Logik: Sie ist der Vermehrung des Stands des Wissens verpflichtet, ohne Ausrichtung auf ein spezifisches Ziel, wie es in der OECD-Definition heißt. Wie verträgt sich das mit dem geforderten Output-Nachweis? Um welche Wirkung geht es denn in der Forschung und wie kann diese gemessen werden? Können die Kriterien wirkungsorientierter Steuerung in der Grundlagenforschung genauso gelten wie in der angewandten Forschung? Und was hätte das für Konsequenzen für die Forschungsfinanzierung?

Um über diese Fragen zu diskutieren, lud Johannes Steiner in den club research.