club research am 22. März 2010

Öffentliches Geld für welche Forschung:
Nach der Krise der Verteilungskampf?

Programm:

Keynote:

Forschungspolitik in Zeiten der Konsolidierung:
Herausforderungen, Engpässe und Optionen
Andreas Schibany
JOANNEUM RESEARCH

Diskussion mit Andreas Schibany und:
Rudolf Lichtmannegger
Wirtschaftskammer Österreich
Jörg Schmiedmayer
Atominstitut TU Wien
Peter Schwab
voestalpine
Georg Winckler
Universität Wien

Moderation:
Johannes Steiner
jost.con.sult – Kommunikationsbüro

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Dieser club fand in Kooperation mit dem Wissenschaftsfonds FWF und dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung statt.

Im Lauf der ersten Dekade dieses Jahrhunderts, den Nullerjahren, hat die öffentliche Hand in Österreich ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung verdoppelt – auf knapp drei Milliarden Euro pro Jahr. Das hat auch wesentlich zu Österreichs dynamischem Aufholprozess in F&E beigetragen. Mit der Finanz- und Wirtschaftskrise war es aber abrupt vorbei mit den stolzen Steigerungsraten. Und mit der nun anstehenden Konsolidierung der Staatshaushalte beginnt der Verteilungskampf in der Forschung.

Wenn Fördertöpfe kleiner werden, hat der - so scheint es - die besseren Karten, der rascheren Output verspricht. Darum soll die Forschungsprämie angehoben werden, fordert die Industrie. Der Präsident der Wirtschaftskammer will gar die Grundlagenforschung überhaupt in die Verantwortung der EU stellen und in Österreich nur die angewandte Forschung forcieren. In der Wissenschaft reagiert man auf diese Statements alarmiert – und verweist auf den prekären Status der heimischen Hochschulen und auf die in den Schubladen verkommenden Pläne für eine forcierte Spitzenforschung, die den großen Exzellenzinitiativen in Nachbarländern Paroli bieten könnten. Prominente Forscher sehen die Konkurrenzfähigkeit der wissenschaftlichen Forschung in Österreich „im Sinkflug“.

Was muss die Forschungspolitik in Zeiten der Konsolidierung leisten? Wo liegen die Herausforderungen der Zukunft und die Engpässe im derzeitigen System? Wie sichern wir die Innovationskraft unserer Volkswirtschaft tatsächlich am besten? Welche Rolle spielt dabei die Neugier-getriebene Grundlagenforschung? Was erwartet die Wirtschaft von der Forschung, was braucht die Industrie von der Grundlagenforschung? Welche Aufgaben haben da die Universitäten und welche Chancen haben sie im Verteilungsmatch?

Um über diese Fragen zu diskutieren, lud Johannes Steiner Wirtschaftsforscher, Vertreter der Wirtschaft und Industrie und hohe Repräsentanten der Wissenschaft in den club research.