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Zum Thema:

Österreich will in 17 Jahren klimaneutral sein, die Europäische Union ein paar Jahre später. Auf dem Weg dorthin spielt die Industrie eine Schlüsselrolle. Sie ist selbst für einen großen Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich und muss sich der Herkulesaufgabe ihrer Dekarbonisierung stellen. Sie sorgt aber auch in den nationalen Volkswirtschaften für hohe  Wertschöpfung  und gute Jobs. Um diese ökonomische und gesellschaftlichte Rolle weiter erfüllen zu können, muss sie sich im globalen Wettlauf um die grünen Zukunftstechnologien behaupten. Das Alternativszenario ist eine beschleunigte Deindustrialisierung mit sozialen Verwerfungen als schon heute vielerorts spürbaren Folgen.

 Vor diesen Perspektiven erleben wir heute ein Comeback der Industriepolitik. Von dysfunktionalen Rezepturen wie Subventionswettläufen, Protektionismus und staatlichem Dirigismus in Verruf gebracht, galt sie lange als Tabuthema. Nun schlägt wieder die Stunde einer aktiven staatlichen Politik, die industrielle Entwicklungen in kritischen Technologien anstoßen und lenken will – mit gigantischen Aufwand: Die USA stecken mehr als 400 Mrd. Dollar in den Umbau ihrer Industrie und reagieren damit auf Chinas Streben nach Technologieführerschaft: Die EU hält mit einem Industrial Plan zum Green Deal dagegen.

Wie ist dieses Comeback der Industriepolitik auch in der ökonomischen Forschung fundiert? Was sind die Leitlinien einer neuen, grünen Industriepolitik? Wie stark wird sie von geopolitischen Rivalitäten geprägt? Wie groß bleibt dabei die protektionistische Versuchung? Wie positioniert sich die EU im globalen Konkurrenzkampf? Welchen Handlungsspielraum haben die nationalen Volkswirtschaften? Und was erwarten die heimische Industrie und deren Arbeitnehmer:innen selbst von eineer neuen Industriepolitik?

Dazu lud Johannes Steiner zur Diskussion im club research in Kooperation mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), der AK Wien und der Stadt Wien –herzlich ein.